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Die deutsche Michael Praed Fanseite



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Als bekannt wurde, dass Michael wieder in London im Theater auftritt, wollte ich zunächst gar nicht unbedingt hin gehen.

Aber nachdem ich dann sah, dass manche sogar extra aus USA eingeflogen kommen dafür, dachte ich, da ich ja quasi nur um die Ecke wohne, wäre es eine Schande, nicht hin zu gehen.

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Und dann hatte Celeste auch noch ein paar Tickets übrig... wenn das kein Wink mit dem Zaunpfahl ist. ;o)

Theoretisch ist man von Reading (da wohn und arbeite ich zur Zeit) aus in 30 min in London. Und dann noch ein bisschen U-Bahn fahren... dachte ich.

Um zum"Kings Head Theatre" zu kommen mussten wir (eine Freundin begleitete mich) zunächst mal ein Stück U-Bahn fahren, dann auf den Bus umsteigen, dann wieder in die U-Bahn und dann noch in eine andere U-Bahn. Aber irgendwann kamen wir dann doch noch an. ;o)

Da wir, laut Celeste, die Karten am Kartenschalter abholen sollten, hielt ich in der Kneipe, die das "Kings Head" eigentlich ist, Ausschau nach eben jenem. Aber weit gefehlt, der "Kartenschalter" entpuppte sich als winziger Tisch vor der Türe, die ins 'Theater' führt. Ich also hin zu der Dame und ihr erklärt, dass wir über fanfare Karten bestellt hatten. In dem Moment flog die Tür auf und ein Typ rennt raus und fast meine Freundin Wal über den Haufen, die neben mir stand. Ich hab schon angefangen zu denken "was für ein unhöflicher Kerl..." als mein Hirn die visuellen Reize verarbeitet hatte und den Menschen als Michael identifiziert hatte... ;o)) Er hat wohl einen Anruf aufs Handy bekommen und musste ganz dringend raus, weil im Gebäude ein sehr schlechter Empfang war (zumindest war's bei meinem Handy so). Im Nachhinein muss ich sagen, es war gut, dass er noch nicht geschminkt war, sonst hätte garantiert sofort jemand nen Krankenwagen alarmiert. ;o)

Die Kartendame wies uns an, erst in den Saal zu gehen, wenn unsere Gruppe, die auf den Karten vermerkt war, aufgerufen wird. Da auf den Karten, Celeste sei dank für die frühe Reservierung, A1 stand, durften wir als erste Gruppe rein und hatten quasi freie Platzwahl. Das "Theater": wie stellt man sich ein Theater vor, wo ein doch relativ erfolgreicher Schauspieler auftritt....? Ich erwartete doch zumindest einen Saal in der Größe eines mittelgroßen Kinos. Weit gefehlt. 'Geräumiges Wohnzimmer' ist eher die Größenordnung des "Kings Head Theatre". Aber wer wird sich denn beschweren, wenn die erste Reihe direkt an die Bühne stößt? Vor allem wenn 'Robin Hood' auftritt. (Sorry, für mich ist und bleibt er das, was er auch sonst alles macht) ;o))

Die Sitzreihen bestehen zum größten Teil aus gepolsterten Bänken und Tischen. Nur am linken Rand stehen Stühle im 90 Grad Winkel zu den Tischen. Im ganzen finden vielleicht 100, maximal 120 Leute dort Platz (dann wird's aber schon recht gemütlich).

Die Bühne selber ist ein unregelmäßig geformtes 'Podest', von dem aus eine Rampe durchs Publikum führt.

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Bildbeschreibung:

links - Annies Zimmer (angedeutet durch eine Türe)

mitte - ein kleiner Tisch und das Bett

rechts - Zimmerchen (auch angedeutet durch einen kleinen Durchgang) und ein Regal mit Stuhl )

Ich wollte mich nicht unbedingt in die mittlere Reihe setzen, da man dort selbst ziemlich auf dem 'Präsentierteller' ist. Deshalb hab ich mir ein gemütliches Eckchen rechts direkt vor der Bühne gesucht. Was, wie sich später rausstellte, eine gute Wahl war. ;o))

Da ich davon ausgehe, dass die Meisten das Buch oder den Film 'Misery' kennen, gehe ich hier nur auf ein paar markante Stellen ein und beschränke mich ansonsten auf die künstlerische Ausführung. Sonst wird das hier ein Buch und kein Erlebnisbericht. ;o)

Da dieses Theater keinen richtigen Vorhang hat, wird zwischen den Szenen einfach das Licht ausgemacht und währenddessen gibt's dann noch ein bisschen unheimliche Musik. Sehr gespenstisch.... ich fand die Musik gruseliger als das ganze Stück.

Das Stück beginnt damit, dass Paul im Bett liegt und, nach seinem Autounfall, langsam aus einem 2-wöchigen Koma aufwacht. Wenn man nicht genau weiß, dass das Michael ist, würde man es nicht glauben. Ähnlich wie bei 'The Prophecy' hat er sich irgendwas in die Wangen gesteckt. Allein das verzerrt das Gesicht schon fast bis zur Unkenntlichkeit. Dazu kommt noch ein ziemlich gut gemachtes Make-up, das er sich im Laufe des Stücks abwischt. (Keine Angst, irgendwann sieht er wieder aus wie Michael!) ;o) Mich hat's fast von der Bank gehauen, als er anfing zu sprechen. Paul ist nämlich Amerikaner, muss man wissen. Nicht, dass Michael das schlecht macht, diesen Ami-Akzent, aber Frau ist das eben nicht gewöhnt.

Susan Penhaligon als Annie war furchteinflößend. Man nimmt ihr die Psychopatin voll ab. In einem Moment ist sie 'relativ' normal, im nächsten flippt sie komplett aus.Sehr gut!Der Sitzplatz in der ersten Reihe scheint manchmal aber doch etwas gefährlich zu sein. In einer Szene versucht Paul Schmerztabletten aus dem kleinen Räumchen rechts hinten zu klauen. Da er den Rollstuhl nicht da rein kriegt, muss er aufstehen (mit gebrochenen Beinen) und, natürlich, kommt in dem Augenblick Annie zurück und er gerät in Panik und kommt nicht mehr in den Rollstuhl... der fliegt nämlich ein Stück nach hinten. Nur, dass die Bühne nicht mehr viel Platz bietet, nach 'hinten'... so sah ich also selbigen Rollstuhl auf mich zukommen und musste mich schwer beherrschen, nicht aufzuspringen um ihn festzuhalten. Aber da der Mann ja schon lange genug auf irgendwelchen Bühnen steht, hab ich darauf vertraut, dass er das Ding rechtzeitig festhält. ;o) Was er natürlich auch getan hat.

Trotzdem, ich glaube, da war auch etwas Glück im Spiel. ;o)

Als wir hinterher mit Michael gesprochen haben sagte er, dass noch nicht alles ganz so klappt wie geplant. Einmal will Paul abhauen und fährt mit dem Rollstuhl von der Bühne auf der Rampe durchs Publikum zur 'Haustüre'. Natürlich kommt auch in diesem Moment Annie wieder zurück und Michael muss rückwärts die leicht ansteigende Rampe zur Bühne hoch. In der Vorstellung, die ich gesehen habe, klappte das mehr oder weniger gut, aber er hat erzählt, einige Tage vorher haben die Räder durchgedreht (der Boden scheint glatt zu sein) und er kam nicht hoch... Ein ebenfalls sehr mitreißender Moment war, als Annie Paul zwingt, seine Tabletten mit Wisch-Wasser runterzuschlucken. Vorher hat sie natürlich ganz demonstrativ erst mal den Fußboden gemoppt. Dann hat sie mit einem Glas Wasser aus dem Eimer geschöpft und ihn gezwungen, alles auszutrinken. Die Brühe sah wirklich wie Wischwasser aus. Das Publikum hat echt mitgelitten... Michael hat uns erzählt, dass es aufgelöstes Marmite war (Marmite sieht aus wie Nutella und riecht wie Brühwürfel - ist irgendein Hefeextrakt, das sich der Engländer wohl gerne aufs Brot schmiert. Ich konnte mich dazu noch nicht überwinden.) Brrrr..... ist immer noch grausig genug ;o)

Der 'Abgang' war sehr einzigartig: Am Ende hat Paul resigniert, geht auf Vollkonfrontation mit Annie und verbrennt das Script, das sie ihn gezwungen hat zu schreiben. Was auf einer deutschen Bühne aus feuerschutztechnischen Gründen gar nicht gemacht würde, wird hier bedenkenlos praktiziert: Zinkeimer, Papier rein und angebrannt.... so weit, so gut. Wie gesagt, die Leute in der ersten Reihe stoßen mit den Knien an die Bühne und der Eimer steht ca. 40 cm vom Rand weg... Laut Drehbuch wird das Feuer mit 'Champagner' gelöscht - nur dieses Mal gab's nicht genug Flüssigkeit oder das Papier brannte besonders gut... auf jeden Fall fing das Zeug an zu Qualmen, und das nicht wenig. So was hab ich noch nicht gesehen. Innerhalb kürzester Zeit konnte ich kaum noch atmen und die Tränen standen mir in den Augen.

Michael saß zu dem Zeitpunkt auf einem Stuhl, während das Licht gedimmt war und eine Einspielung einer Pressekonferenz auf dem Fernseher zu sehen war. Irgendwann wurde es wohl auch ihm zu qualmig, da er sich den Eimer schnappte und hinter die Bühne verschwand. Und dann auch nicht mehr zurück kam. Also hab ich keine Ahnung, wie das Stück wirklich enden sollte... eigentlich ein Grund, noch mal hinzugehen.

Man stelle sich vor, das Theater hätte 'ne Sprinkleranlage gehabt..., das wäre ein recht feuchtes Ende geworden. ;o) Als dann das Licht wieder anging, haben wir uns kurz mit den 'Fanfare'-Leuten unterhalten, von denen ich zwei ganz vage wieder erkannte, weil sie bei den letzten beiden Conventions waren. Da Celeste zwar bei den Verantwortlichen angefragt hatte, ob Michael bereit wäre, sich mit uns zu treffen, es aber keine definitive Zusage gab, waren wir alle etwas unsicher, wie wir vorgehen sollten. Keiner hat sich wirklich getraut, jemanden vom Theater anzusprechen. So standen wir dann noch ne kleine Weile rum und entschlossen uns dann, draußen zu warten, wo die Luft eindeutig besser war. Da der Laden nur einen Ausgang hat, würde er da schon irgendwann rauskommen

Was er dann auch tat. Als er unser dann ansichtig wurde, kam er sofort rüber und wollte wissen, ob wir von 'Fanfare' seien, und warum wir nicht gewartet hätten, er säße da drin und warte auf uns....Leider hatte er nicht allzu viel Zeit, aber für einen kleinen Plausch mit jedem von uns hat's gereicht.

Ich bin nicht wirklich ein 'Fan' von Michael und rein von den Bildern her, die man so kennt, springt auch nicht unbedingt ein Funke über... aber ich muss sagen, der Kerl ist im 'echten Leben' äußerst charismatisch!! Und sehr nett. Meine Freundin kannte ihn gar nicht, sie ist nur mit, weil sie gerne ins Theater geht. Und ich dränge mich für gewöhnlich auch nicht in den Vordergrund. Aber Michael hat von sich aus alle der Reihe nach angesprochen, damit auch keiner zu kurz kommt. Das fand ich echt nett. Er wollte vor allem wissen, wie wir die Umsetzung fanden, wie dieser oder jener Effekt wirkt, ob man auch wirklich glaubt, was da gespielt wird... und ob wir Vorschläge hätten, wie man Sachen besser machen könnte. Er war echt bemüht, uns einzubeziehen

In einem Szenenwechsel (nachdem Annie ihm den Fuß mit einer Axt abhackt) muss er sich Umziehen (Beinprothese ohne Fuß in die Jogginghose). Wie gesagt, die Bühne hat keinen Vorhang... Michael fragt uns, ob man das sehen kann... Die anderen, die in der Mitte saßen, konnten wohl nichts sehen. Da ich aber ganz rechts saß und links hinten auf der Bühne ein 'Notausgang' Licht ist.. na ja, ich konnte schon etwas sehen. ;o) Was ich dann auch gesagt hab. Er wollte dann wissen, ob es mich gestört hätte....In dem Moment musste ich dann doch kichern.... hat der Kerl eine Ahnung, wie viele Damen da draußen ihr Leben dafür geben würden, ihn sich umziehen zu sehen??? Und er fragt mich, ob es stört..... ;o))) Leider musste er dann doch relativ schnell los, damit er seine Bahn kriegt.

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Zuvor hab ich mich dann aber noch überwunden und ihn nach einem Autogramm für Jutta gefragt, was er äußerst bereitwillig gegeben hat.

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Vielen, vielen Dank Tina - bin richtig stolz drauf

Meine Freundin Wal und ich haben uns dann auf den Heimweg gemacht, wobei ich im Zug dann fast weggepennt bin. Das ganze war einfach zu Überwältigend. ;o) (Vielleicht werd ich aber auch nur zu alt für solche Aktionen).

Auf jeden Fall hat sich damit ein weiterer Jugendtraum für mich erfüllt. Man sollte es nicht glauben: nach über 20 Jahren war es mir vergönnt, Robin Hood zu treffen... ;o)) Was mal wieder beweist - Man soll die Hoffnung nie aufgeben! ;o

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